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Monat für Monat auf ein Neues

Weiblicher Zyklus – Was passiert im Körper der Frau?

Der weibliche Zyklus

Bild:© Ksym - Fotolia.com

Der weibliche Zyklus ist eine zweischneidige Geschichte. Er verursacht unangenehme Krämpfe und monatliche Blutungen. Und er ist die Grundlage für das Entstehen neuen Lebens. 30 Jahre lang bereitet dein Körper jeden Monat unermüdlich eine mögliche Schwangerschaft vor. Er polstert deine Gebärmutter warm und weich aus, bringt deine besten und größten Eizellen in Position und stellt sich auch hormonell auf den glücklichen Moment ein. Wenn es nicht zur Befruchtung kommt, zuckt dein Körper nur mit den Schultern und sagt sich: Auf ein Neues. Da es sich bei der Menstruation um einen sich stetig wiederholenden Prozess handelt, wird sie auch Periode oder weiblicher Zyklus genannt.


Der Zyklus einer Frau
28 Tage geht ein Zyklus. Am 14. Tag ist der Eisprung. Diese Zahlen sind nur Durchschnittswerte. Der weibliche Zyklus ist extrem individuell. Die wenigsten Frauen würden ihre Uhr nach ihrem Zyklus stellen. Es dauert manchmal 25 und manchmal bis zu 35 Tage, bis die nächste Periode kommt. Sind die Abschnitte zwischen den Blutungen größer als 35 Tage, solltest du dich von deinem Gynäkologen checken lassen. Wie du den Zyklus berechnest, das weißt du bereits seit deiner ersten Periode. Der erste Tag der Blutung ist der erste Tag eines neuen Zyklus.

Ohne Hormone gehts nicht
In deinem Körper geht nichts ohne Hormone. Auch der weibliche Zyklus wird vollkommen von ihnen gesteuert. Sie bestimmen, wann eine Eizelle heranreift, wann sie über die Eileiter in die Gebärmutter wandert und ob die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird und es zur Blutung kommt oder nicht. Deshalb setzen die meisten Optionen der künstlichen Familienplanung auch bei den Hormonen an. Das wohl bekannteste Beispiel sind Clomifen, die bei ungewollter Kinderlosigkeit eingenommen werden. Dieses Medikament schwindelt dem Körper vor, er hätte zu wenig Östrogen, wodurch dieser das weibliche Geschlechtshormon in Massen produziert und der Patientin zum Eisprung verhilft.


Östrogen, FSH, LH und Progesteron heißen die vier Hauptakteure im Film "Weiblicher Zyklus". Und keiner der vier will sich mit einer Nebenrolle begnügen. Zu recht. Hinter dem Kürzel FSH versteckt sich das follikelstimulierende Hormon. Es tritt zuerst in unserem Film-Klassiker auf. In den Eierstöcken befinden sich insgesamt 400.000 Eizellen, die alle sehnsüchtig darauf warten heranzureifen. Nur die wenigsten davon kommen in den Genuss, auf die große Reise durch die Eileiter geschickt zu werden. FSH sorgt dafür, dass 40 bis 100 Follikel in den Eierstöcken heranreifen. Sie produzieren wiederum eine Menge Östrogen. Eines der Follikel wird jetzt so dominant, dass es die anderen verdrängt. "Survival of the fittest" beginnt nämlich schon in den Eierstöcken. Durch den erhöhten Östrogenspiegel wird dein Zervixschleim durchsichtig und zieht lange Fäden zwischen zwei Fingern. Dein Gebärmutterhals öffnet sich in freudiger Erwartung.

Jetzt kommt das Hormon LH, das luteinisierende Hormon, ins Spiel. Es ist dafür verantwortlich, dass der prall gefüllte Follikel platzt und durch den Eileiter in die Gebärmutter gespült wird. Jetzt hat die Spermienarmee 12 bis 24 Stunden Zeit auszurücken. Wenn es keiner der kleinen Soldaten in dieser Zeit bis zur Eizelle schafft, dann wird sie nicht befruchtet. Das Hormon Progesteron, das aus den Resten des geplatzten Follikels entsteht, ist für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zuständig. Kommt es zu keiner Befruchtung, sinkt der Progesteronspiegel und die Schleimhaut wird abgestoßen. Ein neuer weiblicher Zyklus beginnt.