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Geschwisterchen ja oder nein?

Zweites Kind - Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt?

Zweites Kind

Bild:© molka - istockphoto.com
Zweites Kind

Nach dem ersten Wunschkind stellt sich für viele die Frage, wann kommt ein zweites Kind in die Familie? Viele frischgebackene Eltern wünschen sich für ihren kleinen Spatz schon bald ein Geschwisterchen, mit dem Rumtoben und die Welt entdecken gleich doppelt so viel Spaß macht. Nur dann stellt sich die Frage, was ist das richtige Timing für Babymania, Klappe die Zweite. Einige Eltern kommen sicherlich auch zu dem Schluss, dass sie bereits zu dritt glücklich sind. Immerhin wächst jedes vierte Kind in Deutschland ohne Geschwister auf. Statistisch gesehen gibt es in deutschen Familien 1,4 Kinder pro Familie. Ist ein zweites Kind also doch nicht zweites Glück?



Wer selbst mit Bruder oder Schwester aufgewachsen ist, weiß was für eine wundervolle Bindung zwischen Geschwistern besteht. Gemeinsam geteilte Erinnerungen und Momente bilden den Grundstein dieser Beziehung. Wenn der Altersunterschied nur wenige Jahre beträgt, dann ist das Geschwisterchen gleichzeitig größter Rivale und bester Freund. Liegen ein paar mehr Jahre zwischen Geschwistern, dann ist der Beschützerinstinkt beim großen Bruder oder der großen Schwester besonders ausgeprägt; als jüngeres Geschwisterchen weiß man, dass man sich immer auf die großen Geschwister verlassen kann. Viele Eltern mit einem Kind fühlen sich erst so richtig als Familie, wenn ein zweites Kind begrüßt wird. Tatsächlich konnte das Staatsinstitut für Familienforschung auch zeigen, dass sich Familien mit zwei Kindern als glücklicher einschätzen als Familien mit nur einem Kind.


Doppelte Verantwortung
Ein zweites Kind heißt aber auch doppelt so viel Verantwortung. Mit dem zweiten "Positiv" im Schwangerschaftstest wird sich das Familienleben auf einen Schlag ändern. Als du mit deinem ersten Spatz schwanger warst, hast du die Schwangerschaft in vollen Zügen genossen und auf deinen Körper gehört. Beim zweiten Mal läuft alles fast wie nebenbei. Achte trotzdem darauf, dass du noch genug Raum für dich und dein zweites Baby einräumst. Wenn das Kleine dann erst einmal da ist, heißt es Multitasking und Jonglieren lernen. Aber echte Powermütter haben schnell den Dreh raus, wie sie gleichzeitig Schürfwunden vom Großen verarzten und die Windeln vom Kleinen wechseln. Mit zwei Spätzen ändert sich auch der Tagesablauf. Das Baby macht die Nacht zum Tag und der kleine Große fordert tagsüber deine volle Aufmerksamkeit ein. Ein einzelnes Kind lässt sich noch leicht bei Oma und Opa zur Betreuung abgeben. Für den Doppelpack müssen die Großeltern fit genug sein, um den beiden Wirbelwinden auch wirklich Stand halten zu können.


Wann das 2. Kind planen und welcher Abstand zum ersten ist am besten? Beim ersten Kind ist es vielleicht einfach so passiert - ein glücklicher Zufall. Der Zeitpunkt für das zweite Kind lässt sich hingegen viel leichter planen. Schwangerschaften sind echte Arbeit. Der weibliche Körper stellt seinen kompletten Hormonhaushalt um; die Geburt ist mindestens genauso anstrengend wie einen Marathon zu laufen. Deshalb braucht dein Körper auch eine Weile bis er bereit für eine erneute Schwangerschaft ist. Die Ärzte empfehlen, dass Frau mit dem erneuten Schwangerwerden anderthalb bis drei Jahre wartet, nachdem das erste auf die Welt gekommen ist. Wird die Frau schon nach einem halben Jahr oder gar noch früher wieder schwanger, dann ist das Risiko einer Frühgeburt stark erhöht. Auch Untergewicht kommt bei diesen Kindern häufig vor. Zu lange darf übrigens auch nicht gewartet werden. Liegen zehn und mehr Jahre zwischen den Geschwisterchen, dann kommt das zweite häufig mit Untergewicht zur Welt.

Nicht unter Druck setzen!
Was auch immer passiert in Sachen Familienplanung, es macht keinen Sinn sich bei der Frage, zweites Kind oder nicht, von sozialem Druck leiten zu lassen. Wie stehst du ganz ehrlich und aufrichtig zu der Frage? Wie sieht es der Partner? Sieht finanziell alles nach den persönlichen Vorstellungen aus? Und wie weit ist dein erstes Kind? Ein zweites Kind bringt auch viel Stress und durchwachte Nächte mit sich; kannst du das gerade meistern?