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Welche Impfungen vor deiner Schwangerschaft wichtig sind

Windpocken, Röteln, Tetanus & Co.

Impfen vor Schwangerschaft

Bild:©Knipserin - Fotolia.com
Impfen vor Schwangerschaft

Du befasst dich mit dem Gedanken schwanger zu werden? Dann solltest du vorab dringend überprüfen lassen, ob du gegen Röteln und Tetanus geimpft bist oder ein Impfschutz besteht. Die Impfstoffe gegen "Windpocken, Röteln, Tetanus" – dürfen nämlich nicht während einer Schwangerschaft verabreicht werden. Warum es so wichtig ist? Diese Krankheiten bedeuten für dein ungeborenes Baby ein großes Risiko, wenn du als Mama keinen Impfschutz besitzt: Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen können Folgen sein, die mitunter sogar zum Tod des Kindes führen können.


3 Monate vorher Impfen lassen

Wenn frau sich auf eine Schwangerschaft vorbereitet, nimmt sie zuerst einmal ihren Zyklus genau unter die Lupe, achtet auf einen gesünderen Lebensstil und hat natürlich Sex. Wichtig bei der Planung deiner Schwangerschaft ist aber, dass du deinen Impfschutz überprüfst – es gibt einige Krankheiten, die in der Schwangerschaft für das ungeborene Kind eine Gefahr darstellen. Dazu zählen unter anderem "Windpocken, Röteln und Tetanus". Fehlen dir Impfungen, solltest du sie mindestens drei Monate vor einer geplanten Schwangerschaft nachholen. Während der Schwangerschaft können nämlich Viren sowie Bakterien, die sich in deinem Organismus tummeln, über die Plazenta auf das ungeborene Baby übertragen werden und so zu Schädigungen, Fehl-, Tot- oder Frühgeburten führen.


Windpocken in der Schwangerschaft: Die Folgen einer Erkrankung mit Windpocken (Varizellen) während der Schwangerschaft sind noch weniger bekannt. Dabei handelt es sich um eine durch Viren verursachte und über Tröpfcheninfektion übertragene Krankheit. Der Name "Windpocken" kommt übrigens daher, dass die entsprechenden Viren eine äußerst hohe Ansteckungsfähigkeit haben, die selbst einige Meter in der Luft übertragen werden können. Typische Symptome sind nässende, stark juckende Pusteln und Bläschen am gesamten Körper.

Die meisten Menschen erkranken schon im Vorschulalter und sind dann lebenslang immun. Wenn du schwanger wirst und noch nie Windpocken hattest und dich infizierst, kann dies für dein ungeborenes Kind sehr gefährlich sein – das Risiko ist vor allem bis zur 21. Schwangerschaftswoche sehr groß: Die Folgen können z.B. ein reduziertes Geburtsgewicht, Störungen des Gliedmaßen-Wachstums, Lähmungen mit Muskelschwund oder ein frühzeitiger Tod sein. Eine große Gefahr für dein Baby bedeuten Windpocken auch dann, wenn sie rund um den Geburtstermin (ungefähr fünf Tage vor und zwei Tage nach der Geburt), also perinatal, auftreten: Circa ein Drittel der Neugeborenen sterben innerhalb der ersten drei bis zehn Tage ihres Lebens, wenn sie nicht behandelt werden.

Aus diesem Grund überprüfen Gynäkologen ihre Patientinnen seit einiger Zeit auch dahingehend, ob sie Windpocken-Antikörper im Blut haben. Frauen, die nicht immun sind, werden zweimal im Abstand von je mindestens sechs Wochen geimpft. Die Windpocken Impfung erhältst du mit einem Lebendimpfstoff und sollte daher mindestens drei Monate vor einer (geplanten) Schwangerschaft erfolgen.


Röteln in der Schwangerschaft: Dabei handelt es sich um eine Infektionskrankheit, welche infolge des Rötelnvirus weltweit auftritt. Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion. Meistens erkranken fünf- bis neunjährige Kinder daran, dabei kommt es in der Regel zu keinen Komplikationen. Allerdings haben sich viele Menschen in ihrer Kindheit nicht mit dem Rötelnvirus infiziert. Wenn du schwanger bist und die Röteln bekommst, kann dies für dein ungeborenes Kind schwerwiegende Folgen haben: Fehlbildungen der Ohren, Innenohrtaubheit, Augenlinsentrübung (Katarakt), verkleinerter Augapfel (Mikrophthalmie), Herz-Kreislauf-Fehlbildungen (Aniokardiopathien), mangelnde Entwicklung mit Untergewicht oder psychomotorische Entwicklungsstörungen.

Wenn du ein Baby möchtest und eine Röteln Impfung benötigst, solltest du dich mindestens drei Monate vor deiner geplanten Schwangerschaft impfen lassen.



Tetanus: Generell werden Impfungen für Tetanus (und Diphtherie) für alle Kinder sowie Erwachsenen empfohlen und der Impfschutz sollte regelmäßig erneuert werden. Die Erreger lauern überall auf der Welt an jedem Ort. Tetanus – auch Wundstarrkrampf genannt – ist eine schwere Infektionskrankheit, in deren Verlauf starke Muskelkrämpfe auftreten. Die Erreger gelangen über kleinere oder größere Wunden in deinen Organismus und produzieren dort zwei Bakteriengifte. Wird Tetanus nicht behandelt, können Atemstillstand oder Herzversagen die Folge sein. Auch für dein ungeborenes Baby wird es wichtig sein, dass du als Mama einen ausreichenden Impfschutz gegen Tetanus hast – dann ist es nämlich nach der Geburt selbst für einige Wochen geschützt, weil deine mütterlichen Antikörper ins Blut des Babys übertragen werden. Ab der neunten Lebenswoche sollte dein Neugeborenes dann den ersten eigenen Impfschutz gegen Tetanus erhalten. Wenn du eine Schwangerschaft planst und noch keinen Schutz gegen diese Krankheit hast, eignet sich übrigens die kombinierte Diphtherie-Tetanus-Impfung am besten. Um eine Tetanus Impfung aufzufrischen, reicht eine einzelne Impfdosis, selbst wenn die letzte Impfung vor mehr als zehn Jahren erfolgt ist.

Welche Imfungen noch wichtig sind:
Neben der Impfung gegen Windpocken, Röteln, Tetanus sind außerdem noch einige andere Impfungen zu empfehlen: Masern, Mumps, Keuchhusten, Tollwut.

Wenn du eine Frau mit Kinderwunsch bist, dann lass deinen Impfpass mindestens drei Monate vor deiner gewünschten Schwangerschaft vom Arzt überprüfen. Manche Impfungen, wie die gegen Windpocken, Röteln, Tetanus, Masern und Mumps, sind nämlich während der Schwangerschaft – zwar nicht für dich als angehende Mama – aber für dein Baby sehr gefährlich, weil sie mit sogenannten Lebendimpfstoffen durchgeführt werden – diese können sich unter Umständen vermehren. Aus diesem Grund sollte eine Frau mit Kinderwunsch bis drei Monate nach solchen Impfungen nicht schwanger werden.


Wer darf Impfen?

Übrigens darf dich auch dein Frauenarzt impfen! Die Kosten für die Impfungen gegen Windpocken, Röteln, Tetanus werden in der Regel von der Kasse übernommen.