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Sie geben den Takt an

Stimmungsschwankungen - Hormone machen (schlechte) Laune

Stimmungsschwankungen

Bild:© ArtFamily - Fotolia.com
Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen bei Frauen werden in unserer westlichen Gesellschaft als Schwäche angesehen. Viele Frauen fühlen sich geradezu dazu genötigt, ihre Regel zu verstecken und in dieser Zeit besonders stark und produktiv zu sein. Dabei ist es das Normalste auf der Welt: Hormone machen Stimmung. Und Frauen sind den Botenstoffen in besonderem Maße ausgesetzt, da der Hormoncocktail in ihrem Körper zyklischen Veränderungen unterliegt. Wenn Mann da nur verständnislos mit den Schultern zucken kann, sollte er seiner Frau besser zuhören, wenn sie ihn in das Mysterium Zyklus einweiht.



Hormone geben den Takt
Denn jede Frau durchläuft ihren eigenen Zyklus mit Stimmungsschwankungen und Hochs und Tiefs. Was für die eine gilt, lässt sich nicht einfach auf alle ausweiten. Hormone geben im Zyklus den Takt an. Östrogen und Progesteron sind die beiden wichtigsten Hormone im Regelzyklus.


Die erste Hälfte

In der ersten Hälfte des Zyklus sind Östrogen und Progesteron relativ niedrig. Das weibliche Geschlechtshormon Östrogen steigt kurz vor dem Eisprung extrem an und fällt mit dem Eisprung ähnlich stark wieder ab.


Die zweite Hälfte
Die Hülle des Follikels, der sogenannte Gelbkörper, sendet Progesteron aus. Daher kommt es in der zweiten Zyklushälfte zu einem Anstieg dieses Hormons, das verantwortlich für Wassereinlagerungen und das Aufrechterhalten der Gebärmutterschleimhaut ist. Nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur um ungefähr 0.5 Grad Celsius. Beide Hormone fallen kurz vor Einsetzen der Regelblutung in einer berauschenden Talfahrt ab. Der Zyklus beginnt dann wieder von vorn.


Hormone und was sie alles können
Als chemische Botenstoffe sind Hormone für unsere Verdauung, den Kreislauf, Schlaf, Wachstum und sogar für unsere Atmung verantwortlich. Da wundert es nicht, dass Hormone und Stimmung ebenfalls miteinander verknüpft sind. Der Hormoncocktail im Blut bestimmt zudem, wie glänzend Haare und Nägel sind, wie viel Lust auf Essen und Sex Frau hat und wie gut ihre Abwehrkräfte funktionieren.

Kurz vor Einsetzen des Eisprungs erleben viele Frauen ein absolutes Stimmungshoch, weil es hier zu einem rasanten Anstieg an weiblichen Geschlechtshormonen kommt. Forscher haben herausgefunden, dass die männlichen Geschlechtshormone beim Eisprung um ein Drittel ansteigen. Sie sind ebenfalls für heiße Nächte und Stimmungsschwankungen verantwortlich. Haut und Haare sind in dieser Zeit in tip top Form. Ganz im Gegensatz zu den Phasen im Zyklus, wo der Östrogenspiegel niedrig steht. In der fruchtbaren Phase haben viele Frauen vermehrt Lust auf Sex und senden unbewusst mehr Signale aus, die ihre Attraktivität auf Männer erhöhen. Das lässt sich sogar an dem weiblichen Gesicht ablesen.

Kurz nach dem Eisprung haben viele Frauen plötzliche Heißhungerattacken. Jetzt kann es nicht fettig und zuckrig genug sein. Dieses Gefühl dauert aber nur ein paar Tage an und schlägt dann um. Ab dem 18. Tag im Zyklus verbrennt der Körper mehr Kalorien als normal. Wenn die Heißhungerattacken überstanden sind, ist das der richtige Zeitpunkt, um mit einer Diät anzufangen, denn der Erfolg zeigt sich schnell. Ungefähr eine Woche vor der Regel, bemerken viele Frauen, dass sich Wasser im Bauch, den Beinen und manchmal den Händen einlagert. Passt der Lieblingsring vielleicht jetzt nicht mehr? Dann liegt das an dem Hormon Progesteron. Jetzt fühlen sich auch die Brüste voller an und spannen ein wenig. Bei einigen Frauen ist die Laune im Keller, Kopfschmerzen und Unwohlsein sind an der Tagesordnung.

Bevor die Regel einsetzt, kann es bereits zu Krämpfen im Unterleib kommen. Diese Schmerzen breiten sich teilweise auf den ganzen Körper aus. Alles fühlt sich schlapp und müde an. Schlechte Laune und Co. kurz vor der Regel werden kurz als prämenstruelles Syndrom zusammengefasst. Nicht alle Frauen leiden darunter. Für einige wenden sich die Stimmungsschwankungen in dieser Zeit zum Guten: Sie haben doppelt so viel Elan und Pepp wie sonst.