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Nicht zu unterschätzen

PCO Syndrom - Eine Stoffwechselstörung mit Folgen

Stoffwechsel PCO

Bild:©lassedesignen - Fotolia.com

5 bis 10 Prozent aller Frauen weltweit sind von PCO betroffen. Aber leider wird häufig die Krankheit falsch diagnostiziert und bleibt unentdeckt. Dabei gehört PCO zu den am weitesten verbreiten hormonellen Störungen bei Frauen. Die Störung kann auch ein Grund dafür sein, warum es mit der Familienplanung nicht so richtig klappt. Deshalb ist es jetzt höchste Eisenbahn, dass du dich über das Syndrom informierst.


Was ist PCO?
PCO steht für Polyzystisches Ovarialsyndrom. Ein erhöhter Pegel männlicher Hormone, zuviel LH (luteinisierendes Hormon) und eine Insulinresistenz lösen das Krankheitsbild eines PCO Syndroms aus. Warum aber der Hormonhaushalt verrückt spielt, ist noch nicht vollends geklärt. Deine Frauenärztin wird auch nicht als erstes deinen Hormonspiegel untersuchen, sondern nach den drei Kriterien fragen, nach denen PCO offiziell definiert wird. Treffen zwei von drei Kriterien auf dich zu, dann wird bei dir ein PCO diagnostiziert. Und die Kriterien wären: Hast du einen sehr unregelmäßigen Zyklus oder bleibt deine Regel manchmal aus? Hast du fettige Haut, Akne, einen starken Haarwuchs oder schwitzt du sehr leicht und viel? Und zu guter Letzt wird noch eine Ultraschalluntersuchung mit dir durchgeführt. Dabei sucht deine Frauenärztin nach Zysten in deinen Eierstöcken. Sie sind als schwarze Löcher auf dem Ultraschall erkennbar. Nach den Zysten ist übrigens auch das Syndrom benannt.


Die Ursachen
Die Ursachen von PCO ist wahrscheinlich - hier ist die Wissenschaft noch am forschen - eine Mischung aus genetischen Faktoren und Umweltfaktoren. Das Gemeine an dem Syndrom ist aber, dass sich beide Faktoren wie in einem Teufelskreis gegenseitig bedingen und fördern. Ist zu viel LH in deinem Blut - das ist das Hormon, das für die Gelbkörperbildung und den Eisprung verantwortlich ist - dann werden übermäßig Geschlechtshormone in den Eierstöcken ausgeschüttet, darunter auch Androgene. Teilweise können die männlichen Geschlechtshormone in den Fettzellen zu Östrogenen umgewandelt werden. Dabei steigt natürlich wieder der Spiegel weiblicher Hormone an, was wiederum die Produktion von LH befördert. Ein Teufelskreis.

Leidest du an einer Insulinresistenz, also zum Beispiel an einer Diabetes vom Typ 2, ohne dass du es weißt und sie behandelst, dann kann das ebenfalls deinen Babywunsch zunichte machen. Deine Zellen, die für die Zuckerverarbeitung zuständig sind, werden bei dieser Krankheit nicht ausreichend mit Insulin versorgt, das Zucker abbaut. Weil dein Körper merkt, dass nicht genügend Insulin bei deinen Zellen ankommt, kompensiert er und produziert noch mehr Insulin. Klar, dass dieses Wirrwarr auch einen Einfluss auf deinen restlichen Hormonhaushalt hat: Bei erhöhtem Insulinspiegel werden auch vermehrt Androgene ausgeschüttet. Hast du also PCO, wegen einer nicht behandelten Diabetes, die zum Beispiel durch ein paar Kilo zu viel auf der Hüfte oder durch den Faktor Gene ausgelöst werden kann, dann kannst du deinen Babywunsch ganz leicht mit einer Behandlung der Diabetes erfüllen.


Das Wichtigste zuletzt: Wie kriegst du die PCO in den Griff? Je nachdem, welches Symptom dein Krankheitsbild bestimmt, richtet sich auch die Therapie. Die Zysten in den Eierstöcken können zum Beispiel operativ entfernt werden. Der Hormonspiegel wird wieder mit der Anti-Baby-Pille oder anderen Hormonpräparaten ins Gleichgewicht gebracht. Besteht ein Kinderwunsch und du hast PCO, dann werden in der Regel Clomifen verabreicht, die in mehr als zwei Drittel der Fälle zu einem Eisprung führen.