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Myome können behindern

Myom - Selten bösartig aber nicht zu unterschätzen

Myome

Bild:©Henrie - Fotolia.com
Myome bei Kinderwunsch

Die Diagnose lautet Myom. Stopp, stopp Kopfkino. Du brauchst noch keinen Horrorstreifen schieben, denn es ist alles halb so schlimm. Die Endung "om" lässt dich aufhorchen, kennst du sie doch sonst nur von Tumoren, wie zum Beispiel vom Karzinom. Ein Myom ist zwar auch ein Tumor, aber in den seltensten Fällen bösartig. Er befindet sich in oder an der Gebärmutter. Im Gegensatz zu Zysten sind sie nicht mit Flüssigkeit gefüllt. Viele Frauen merken aber gar nicht, dass sie ein Myom in der Gebärmutter besitzen, denn nur bei größeren Geschwulsten kommt es überhaupt zu Beschwerden.


Wen es betrifft
Die Hälfte aller Frauen zwischen 30 und 50 haben eine Geschwulst oder gewuchertes Bindegewebe in ihrer Gebärmutter. Und sie merken es noch nicht einmal. Deshalb können Experten die Zahl der Betroffenen auch nur schätzen.


Myome bei Kinderwunsch
Für dich als Mama-to-be haben Myome folgende Bedeutung: Die gute Nachricht lautet, du kannst trotz Myom schwanger werden. Hattest du vor der Schwangerschaft eine bisher unentdeckte Wucherung in der Gebärmutter, dann kann es aber passieren, dass sich der Übeltäter unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone vergrößert und sich bemerkbar macht. Es gibt Studien, die besagen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Fehl- oder Frühgeburt durch Gebärmutterwucherungen erhöht wird. Diese sind aber mit Vorsicht zu genießen, denn es gibt immer mehrere Faktoren, die zu einer Fehlgeburt führen. In den seltensten Fällen kommt es zu der ungünstigen Konstellation, dass das Myom den Weg der befruchteten Eizelle vom Eileiter zur Gebärmutter blockiert. Um diesen Stau aufzulösen, werden hormonelle Behandlungen oder auch operative Eingriffe empfohlen.


Wie machen sich Myome bemerkbar?

Ein Myom in der Gebärmutter stellst du nur selbst fest, wenn es zum Beispiel unter der Gebärmutterschleimhaut liegt. In diesem Fall sorgt es dafür, dass die Tage deiner Regel kein Zuckerschlecken für dich sind. Liegen die Myome im Muskel der Gebärmutter, dann können sie die krampfartigen Schmerzen während der Periode verstärken. Auch nicht gerade angenehm. Auch Zwischenblutungen können ein Anzeichen für eine Gebärmutterwucherung sein. Hat das Myom der Gebärmutter größere Ausmaße angenommen, dann kann es auch auf andere Organe drücken. Du musst dann beispielsweise sehr häufig auf Toilette. Dann hast du im Normalfall auch starke Schmerzen im Unterleib.

Wenn du eine dieser Beschwerden bei dir feststellst, musst du dich schnurstracks auf den Weg zu Frauenarzt machen. Am leichtesten sind Myome im Ultraschall sichtbar. Als schwarze Fleck deuten sie auf eine Wucherung der Gebärmutter hin. Bei schwierigeren Kandidaten, wie Myomen, die eine Schwangerschaft verhindern, kommt eine Gebärmutterspiegelung oder eine Bauchspiegelung als Diagnostik zum Einsatz.


Operative Entfernung von Myome?
Die konkrete Myomentfernung richtet sich danach, welche Beschwerden du hast, wie groß der Übeltäter ist und wo er sich befindet. Je nachdem, fängt eine Behandlung meist mit der harmlosesten Methode an. Du bekommst Hormone verschrieben. Da Myome von dem Hormonhaushalt der Frau abhängig sind, kommen sie meist nur vor den Wechseljahren vor. Mit den Wechseljahren können die Wucherungen sogar an Größe abnehmen oder ganz verschwinden. Aber für dich ist ja das Hier und Jetzt entscheidend. Du möchtest ein Baby bekommen und das doofe Myom könnte zu Beschwerden während der glücklichsten und spannendsten Zeit, der Schwangerschaft, führen.

Die hormonelle Behandlung funktioniert mit Medikamenten, die dich für eine kurze Zeit in die Wechseljahre versetzen. Ist das Myom geschrumpft, kannst du wieder einen hormonellen Zeitsprung zurück machen. Oft führt die hormonelle Behandlung aber nicht zum Erfolg und ein operativer Eingriff lässt sich nicht vermeiden. Eine häufig eingesetzte Methode ist hier die Embolisation. Hierbei wird dem Myom quasi der Hahn abgedreht. Die Blutzufuhr des Myoms wird durch ein Gerinnsel verstopft. Dadurch heißt es bye bye, Myom.