Folsäure bei Kinderwunsch: Rechtzeitige Einnahme beugt Entwicklungsstörungen vor
Wird man durch Folsäure bei einem Kinderwunsch schneller schwanger? Die Fruchtbarkeit wird durch die Einnahme leider nicht angehoben, eine genügende Versorgung mit Folsäure ist allerdings für eine gesunde Entwicklung des Wunschbabys wesentlich.
Viele Frauen denken, dass die Einnahme von Folsäure ihre Fruchtbarkeit erhöht – dem ist aber nicht so: Dennoch ist Folsäure bei Kinderwunsch wichtig! Die rechtzeitige Einnahme beugt nämlich Entwicklungsstörungen vor. So kann eine mangelhafte Zufuhr an Folsäure vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen zu Fehl- bzw. Missbildungen beim Baby führen, außerdem erhöht sich das Risiko für eine Fehlgeburt. Aus diesem Grund sollte Folsäure bereits beim Kinderwunsch vorsorglich eingenommen werden.
Übrigens handelt es sich bei der Folsäure um einen Vitamin B Komplex, den der menschliche Organismus nicht selbst herstellst – sie spielt eine wichtige Rolle bei der Zell- sowie Blutbildung des Babys. Prinzipiell besteht ein Tagesbedarf von 400 Mikrogramm Folsäure– dieser wird häufig aber nicht durch die Nahrung allein gedeckt. Aus diesem Grund sollte Folsäure bei einem Kinderwunsch über spezielle Folsäure-Präparate rechtzeitig dem Körper zugeführt werden.
Folsäure in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft erhöht sich der Bedarf – infolge der erhöhten Zellbildung – um das Doppelte: auf 800 Mikrogramm. Entwicklungsfehler im Gehirn, ein offener Rücken oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten-Fehlbildungen und Harnwegsdefekte können die Folgen von einer mangelnden Folsäureversorgung sein. Eine mangelnde Versorgung kann außerdem zur Erhöhung des Risikos eines Neuralrohr-Defekts des Babys führen.
Was ist Neuralrohr?
Beim Neuralrohr handelt es sich um eine Struktur in der Entwicklung des Embryos, die schon in der 2. bis 3. Schwangerschaftswoche gebildet wird – aus ihr entsteht in weiterer Folge das zentrale sowie periphere Nervensystem des Babys. Das Neuralrohr wird übrigens bereits in der 4. Schwangerschaftswoche verschlossen – wenn viele Frauen erst bemerken, dass sie schwanger sind. Deshalb sollte die Einnahme von Folsäure sofort bei Kinderwunsch gestartet werden.
Rechtzeitige Einnahme
Eine rechtzeitige und vor allem gezielte Erhöhung der eigenen Folsäure kann bei Kinderwunsch die Gefahr von Missbildungen und Fehlentwicklungen um bis zu 70 Prozent vermindern. Der Gynäkologe kann entsprechende Präparate in Form von Kapseln oder Tabletten verschreiben, auch in der Apotheke gibt es dazu Informationen. Außerdem sollte man selbst bewusster auf seine Ernährung achten. Es gibt nämlich Lebensmittel, die einen besonders hohen Folsäure-Anteil aufweisen, dabei handelt es sich zum Beispiel um: Eigelb, Milch, Käse, Weizenkeime, Grün- und Rosenkohl, Spinat, Bohnen, Sojabohnen, Salat und Vollkornprodukte.
Wer rechtzeitig vorbeugen möchte, sollte Folsäure mindestens 3 Monate vor dem Kinderwunsch einnehmen und zwar täglich.