Männliche Hormone - Zu viele verhindern das Babyglück
Männliche Hormone können dir leider einen Strich durch die Baby-Rechnung machen. Auch wenn sie dich bei Männern vielleicht anziehen, wenn du selbst zu viel Androgene und Co. hast, spielt dein Zyklus verrückt. Die Regel bleibt aus, wird unregelmäßig oder es kommt zu keinem Eisprung. Bei einem Viertel aller Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch tanzen die Hormone aus der Reihe. Ein möglicher Grund für eine hormonelle Störung sind zu viele männliche Hormone im Blut.
Genauso wenig wie es weibliche Hormone gibt, gibt es männliche Hormone. Die Begriffe werden einfach nur verwendet, um Licht in den dunklen Hormonwald zu bringen. Männer und Frauen haben die gleichen Hormone im Körper, nur in unterschiedlicher Konzentration. Fachfrauen nennen die Hormone, die den männlichen Hormonhaushalt bestimmen, Androgene. Du kennst bestimmt Testosteron. Es ist das bekannteste Androgen. Es gibt aber auch noch Androsteron, Androstendion und DHEA. Bei Frauen werden sie in den Eierstöcken und in der Nebennierenrinde gebildet. Wenn bei dir eine Hormonstörung aufgrund zu vieler Androgene diagnostiziert wird, dann wird dein Frauenarzt das als Hyperandrogenämie bezeichnen.
Viele junge Frauen haben noch keinen ausgeglichenen Hormonhaushalt. Dies gibt sich aber meist wieder mit der Zeit. Genauso einfach zu beheben ist die Hyperandrogenämie als Folge von Übergewicht. Im Fettgewebe werden nämlich auch zusätzlich Androgene produziert. So kommt es zu einem Ungleichgewicht in deinem Hormonspiegel. Wenn du aber stringent und gesund abnimmst, gibt sich das Problem wie von selbst. Und du brauchst keine Medikamente nehmen. Die häufigste Hormonstörung bei Frauen ist allerdings das Syndrom polyzystische Ovarien, kurz PCO. Die Ursachen können genauso vielfältig sein wie das Krankheitsbild. Aber es sind doch meist die männlichen Hormone, die auch hier ihre Finger im Spiel haben. Die Oberfläche der Eierstöcke ist bei diesem Syndrom mit kleinen Eibläschen übersät. Frauen mit PCO haben Probleme, schwanger zu werden, da sie nur unregelmäßige Zyklen haben. Sie können an Akne und Übergewicht leiden.
Feststellung
Eine hormonelle Störung kann mit einer Hormonuntersuchung nachgewiesen werden. Dafür wird dir Blut abgenommen. Hierbei misst dein Arzt zum Beispiel deinen Spiegel an FSH, dem follikelstimulierenden Hormon. Wenn der Anteil von FSH im Normalbereich ist, dann ist sichergestellt, dass Eizellen in deinen Eierstöcken heranreifen können. Bei einer PCO gibt es Hinweise auf das Krankheitsbild per Ultraschall. Hier kann dein Frauenarzt die Veränderungen an den Eierstöcken optisch nachvollziehen.
Die Hormon-Therapie
Je nach genauer Ursache der PCO oder der Hyperandrogenämie verschreibt dir dein Arzt Hormonpräparate oder andere Medikamente. Da das Zusammenspiel von Hormonen nicht so einfach zu durchblicken ist wie beispielsweise der Ablauf einer alltäglichen Erkältung, ist die Therapie bei vielen Frauen leider so etwas wie die Suche nach dem heiligen Gral. Ist die Hyperandrogenämie zum Beispiel mit einer Störung der Cortisol-Produktion verknüpft, dann hilft es Cortison zu verabreichen. Hierbei müssen zuvor eine PCO oder Übergewicht als Ursachen ausgeschlossen werden. Die Anti-Baby-Pille wirkt antiandrogen. Ja gut, aber sie hilft auch bei der Verhütung, oder? Genau, aber in Kombination mit Stimulation mit FSH und einem genauen Timing der Medikamentenvergabe kann dir die Anti-Baby-Pille dabei helfen schwanger zu werden, sie vertreibt sozusagen die Überzahl der männlichen Hormone.