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Rhesusfaktor



Der Rhesusfaktor wird immer zusammen mit der Blutgruppe angegeben. Er ist ein Oberflächenmerkmal der roten Blutkörperchen. Der überwiegende Teil der Bevölkerung, 85 Prozent, ist rhesuspositiv. Wenn also jemand die Blutgruppe A hat und rhesuspositiv ist, wird seine Blutgruppe mit A positiv angegeben.

Der Rhesusfaktor wird vererbt. Er ist dominant. Wer sich noch an die Mendelschen Regeln erinnert, wird wissen, dass auch Eltern, die beide rhesuspositiv sind, ein rhesusnegatives Kind zeugen können. Und zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent. Ist ein Elternteil positiv und das andere negativ, wird das Kind mit nur 10 prozentiger Wahrscheinlichkeit einen positiven Rhesusfaktor tragen.

Komplikationen können auftreten, wenn Dein Baby rhesuspositiv ist, Du aber den negativen Faktor in Dir trägst. Dein Kind besitzt das Antigen D, Du nicht. Dein Körper kann aber dagegen Antikörper bilden. Diese Antikörper können das Blut Deines ungeborenen Kindes angreifen, wenn beide Blutkreisläufe miteinander in Berührung kommen; es schwebt dann in Lebensgefahr. Diese Reaktion nennen die Ärzte eine Rhesus-Unverträglichkeit.

Bei der Entbindung kann es leicht passieren, dass durch die körperlichen Strapazen eine Membran zwischen den Kreisläufen reißt. Beim ersten Kind wird Dein Körper noch nicht genügend Antikörper bilden können, um Deinem Kind zu schaden. Dafür besteht die Gefahr umso mehr beim nächsten Kind. Aus diesem Grund wird Müttern mit Rhesusfaktor negativ, die Kinder mit positivem Rhesusfaktor haben, Anti-D Immunglobulin verabreicht.