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Ausfluss



Ihhhh, das ist doch nicht etwa Ausfluss! Die meisten Frauen reagieren so, wenn sie den weißen Fleck in ihrer Unterwäsche finden. Er ist ihnen ein tägliches Ärgernis. Dabei ist Scheidenausfluss etwas ganz natürliches und überhaupt nicht eklig.

Ausfluss ist eine Selbstreinigung der Scheide. Die Flüssigkeit besteht aus abgestoßenen Schleimhautzellen aus der Scheide und aus dem Gebärmutterhals. Zudem ist der Ausfluss bei einer gesunden Scheide fast geruchlos. Kein Grund also "Ihhh" zu schreien. Riecht die Flüssigkeit fischig und sieht aus wie Buttermilch, kann sich ein Scheidenpilz ausgebreitet haben. Ist der Ausfluss gelb, kann die Scheide entzündet sein. Der Scheidenausfluss kann also auch helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen.

Manche Frauen produzieren mehr, andere weniger Ausfluss. Kurz vor dem Eisprung allerdings steigt die Menge des Ausflusses bei jeder Frau an. Weitere Hochs sind Schwangerschaft, sowie vor und während der Regel. Nach dem Eisprung nimmt die Menge der Flüssigkeit dagegen ab. Der Scheidenausfluss ist aber auch ein natürliches Gleitgel: Bei sexueller Erregung wird die Produktion angekurbelt. Aber nicht nur Freude, sondern auch Stress kann die Menge des Scheidenausflusses erhöhen. Je mehr Östrogen eine Frau hat, desto feuchter die "Feuchtgebiete". Durch die Pille steigt der Östrogenspiegel; während der Menopause nimmt er ab.

Wer zu drastische Hygiene gegen den Ausfluss betreibt, erreicht genau das Gegenteil. Mehrmals tägliches Waschen, Slipeinlagen oder gar Tampons als Standard können dazu führen, dass die Schleimproduktion angeregt wird. Durch zu übertriebene Hygiene kann am Ende sogar das Scheidenmilieu geschädigt werden und ist somit anfällig für Keime und Infektionen.