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Das Ei im Eileiter

Eileiterschwangerschaft - Eher selten kommt die Eizelle vom Weg ab

Eileiterschwangerschaft

Bild:©Henrie - Fotolia.com / Eierstock mit verklebtem Eileiter

Zum Glück ist die Eileiterschwangerschaft ein äußerst seltenes Phänomen. Du brauchst Dir also keine großen Sorgen machen, dass sich auch bei Dir, das befruchtete Ei im Eileiter verläuft und hier heranwächst. In nur einer bis zwei Schwangerschaften von 100 kommt es zu dem Fall, dass die Eizelle vom Weg abkommt. Wichtig ist es aber trotzdem, über Eileiterschwangerschaften informiert zu sein, vor allem, um sie selbst möglichst früh zu erkennen.


Der Weg vom Eileiter zur Gebärmutter
Spermium und Eizelle verbinden sich. Das kleine große Wunder Leben nimmt seinen Lauf. Die befruchtete Eizelle braucht nun 3 bis 6 Tage, um den Weg zur Gebärmutter zu bewältigen und sich dort einzunisten. Die erste Etappe dieser Wanderung sind die Eileiter. Hier helfen kleine Flimmerhärchen der Eizelle, sie feuern sie beim Vorankommen an. Setzt sich die Eizelle nun in der Schleimhaut der Eileiter fest, dann entwickelt sie sich hier weiter und wächst. Natürlich können die schmalen, wenig dehnbaren Eileiter nur bis zu einem gewissen Punkt Platz für den wachsenden Embryo bieten. Nach einigen Wochen kann es bei einer unentdeckten Eileiterschwangerschaft dazu kommen, dass der Eileiter unter dem Druck reißt. Für die Frau ist dies eine lebensbedrohliche Situation: Innere Blutungen, Kreislaufversagen und Schock sind die Folge.

Damit es nicht zu dieser schrecklichen Situation kommt, solltest Du Deinen Zyklus genau im Auge behalten und bei ausbleibender Regel in Deinen Körper hineinhören.

Ist eine Eileiterschwangerschaft erkennbar?

Leider sind die Eileiterschwangerschafts Symptome genau dieselben wie die einer Schwangerschaft: Deine Periode bleibt aus; Du verspürst manchmal einen leichten Schmerz im Unterleib; es spannt in der Brust und morgens plagt Dich ein grummliger Magen. Der Schwangerschaftstest bestätigt Dir die Schwangerschaft. Jetzt solltest Du sofort zur Erstuntersuchung zu Deinem Frauenarzt. Der kann durch einen schnellen Ultraschall herausfinden, ob sich die Eizelle verlaufen hat.


Wenn ja, was dann?
Leider kann der Embryo nicht aus dem Eileiter entfernt und in die Gebärmutter eingesetzt werden. Die Medizin ist noch nicht soweit. Wenn die Eileiterschwangerschaft Symptome schnell erkannt werden, dann kann auch der Eileiter in der OP gerettet. Dafür wird der Eileiter längs aufgeschnitten und der Embryo mitsamt bereits ausgebildeter Plazenta entfernt. Wenn der Eileiter nicht beschädigt ist, kann er wieder hergestellt werden. Nicht immer wieder Eileiter gerettet, manchmal muss er verödet werden. Dies ist in jedem Fall eine Entscheidung, die durch Vernunft bestimmt ist: Der Eileiter vernarbt nach der OP und ist dann noch schwieriger für die kleinen, fleißigen Eizellen zu passieren. Es kann auch möglich sein, dass die Ursache für die Eileiterschwangerschaft bei der Funktionsfähigkeit der Eileiter lag. Jetzt ist es besser, keine weiteren Risiken einzugehen. Dann klappt es auch beim nächsten Mal.


Ursachen
Eine der Ursachen für eine Eileiterschwangerschaft sind künstliche Befruchtungen. Mutter Natur hat manchmal einen Hang zur Ironie. Aber tatsächlich ist es leider so, dass die hohe Anzahl von künstlichen Befruchtungen in den letzten 30 Jahren sogar zu einer Verdopplung der verirrten Schwangerschaften geführt hat. Eileiterentzündungen, die durch die Spirale oder Geschlechtskrankheiten hervorgerufen werden, schwächen ebenfalls die Funktionsfähigkeit der so wichtigen Eileiter. Operationen im Bauch- und Beckenbereich, die Pille danach sowie Schwangerschaftsabbrüche können die sensiblen Eileiter in ihrem Tun negativ beeinflussen. Besonders wichtig ist aber, durch die Behandlung einer Eileiterschwangerschaft eine weitere auszuschließen.