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So wirkt es sich auf die Fruchtbarkeit aus

AMH - Das Anti-Müller Hormon bei Kinderwunsch

AMH Blutabnahme

Bild:©Jürgen Fälchle - Fotolia.com

Das Anti-Müller-Hormon, kurz AMH, ist eigentlich ein Hormon, das über das Geschlecht deines Nachwuchses entscheidet. In letzter Zeit wird es aber auch für die künstliche Familienplanung interessant. Denn die Blutwerte von AMH können feststellen, ob Du gut für eine IVF-Behandlung, also eine künstliche Befruchtung, geeignet bist. Wenn es aus den verschiedensten Gründen nicht auf dem konventionellen Weg mit dem Babywunsch klappt, dann sind sogenannte künstliche oder assistierte Möglichkeiten eine gute Alternative.


Der AMH Wert
Bei Dir schlagen die üblichen Medikamente nicht an, die Deinen Hormonhaushalt auf Babyproduktion einstellen können. Und es gibt auch kein Problem, das operativ behoben werden könnte. Du bist also eine Kandidatin für eine In-Vitro-Fertilisation (IVF). Damit Dein Frauenarzt feststellen kann, ob Du für diese Behandlung geeignet bist, misst er Deinen AMH-Wert.

Dieses Hormon führt in der 8. Schwangerschaftswoche dazu, dass sich die Müller-Gänge beim Embryo zurückbilden. Die Würfel sind gefallen: Es wird ein Junge. Bei einem Mädchen, das die Müller-Gänge noch hat, entwickeln sie sich später weiter zu den weiblichen Geschlechtsorganen, Gebärmutter, Scheidengang und Eileiter.

Und mit deinem Babywunsch hat das Folgendes zu tun: AMH befindet sich in den Follikeln, die im Eierstock heranwachsen. Frauen, die kein Problem mit dem Babywunsch haben, haben einen hohen AMH-Wert. Es besteht also ein positiver Zusammenhang zwischen dem AMH-Wert und der Anzahl der springfreudigen Eizellen in Deinen Eierstöcken - um das Ganze mal mit schlauen, statistischen Termini auszudrücken.

Spiegel des AMH Wertes
Ein großer Vorteil von AMH ist, dass es nicht durch den Zyklus beeinflusst wird und daher jederzeit gemessen werden kann. Kommen wir nun zu den harten Fakten. Bist du fruchtbar, hast Du einen Spiegel von 1-10 µg/l AMH in Deinem Blut. Funktionieren Deine Eierstöcke nicht 100 %, dann liegt dieser Wert bei nur 0,4–1,0 µg/l. Noch ein wichtiger Hinweis: Es ist ja nichts Neues für Dich, dass Deine Chancen auf ein Baby mit steigendem Alter sinken. Auch der AMH-Wert ist hier ausschlaggebend. Mit 30 sinkt er merkbar ab; mit 37 liegt er im kritischen, unteren Bereich von 1,0 µg/l.

Der AMH-Wert ist vor allem für Frauen von 18 bis 29 Jahren interessant. Ist der Wert relativ niedrig, dann muss Dein Frauenarzt das mit höheren Dosen an FSH ausgleichen, um Deine Eierstöcke zu stimulieren. Diese kryptische Abkürzung steht für rekombinantes follikelstimulierendes Hormon - es ist also so etwas ähnliches wie das follikelstimulierende Hormon, das Du bestimmt bereits kennst. Es regt das Heranwachsen der Eizellen an. Liegt Dein AMH-Spiegel über den Normwerten, zum Beispiel beim PCO-Syndrom, dann werden Dir Medikamente verschrieben, um den Wert langfristig zu senken. Hier wird wahrscheinlich der Begriff Metformin fallen. Es gibt also immer einen Weg, um den AMH-Wert in die richtige Richtung zu schupsen, damit es am Ende mit Deinem Babywunsch klappt.